ES Kapitel 2 (2019)
5. September 2019 - André Hecker | 🕑 2 Minuten

TitelES Kapitel 2
Originaltitel It Chapter Two
Jahr2019
LandCanada, USA
GenreHorror, Fantasy
VerleihWarner Bros.
RegieAndy Muschietti
DarstellerJessica Chastain, James McAvoy, Bill Hader, Isaiah Mustafa, Jay Ryan, Bill Skarsgård, Finn Wolfhard, Sophia Lillis
Laufzeit169 Minuten
FSKab 16 Jahren
LinksIMDb, OFDb, Letterboxd

Inhalt

27 Jahre nach der Bezwingung des bösartigen übernatürlichen Wesens Pennywise, werden die erwachsen gewordenen und aus Derry weggezogenen ehemaligen Mitglieder des „Loser’s Club“ durch einen verheerenden Telefonanruf wieder zusammengeführt.

Kritik

IT: Chapter Two tauscht Coming-of-Age und Abenteuer gegen Geisterbahn in Überlänge. Die Derry-Kinder sind erwachsen geworden und beim Casting hat man definitiv alles richtig gemacht. Die Erwachsenen-Pendants treten eine passende Nachfolge an, was auch immer dann nochmal verdeutlicht wird, nachdem man einen der vielen Flashbacks ins Kindesalter gesehen hat.

Der Auftakt und die Zusammenführung der Gruppe klappt dabei sehr gut, es wird nostalgisch und durchaus sehr witzig. Humor gab es durchaus auch in Chapter One, vor allem durch Finn Wolfhards Charakter Richie. Dieses Erbe führt nun Bill Hader fort – und überspitzt es ins unermessliche. Hader spielt eigentlich sich selbst, haut Zoten am laufenden Band raus und vereinnahmt so den Großteil der Screentime. Aber noch weitaus störender ist es, dass viele der Horror-Szenen durch ihn abgeschwächt werden, da er auch dort immer seine One-Line ausspielen darf. So werden viele der Schreck-Sequenzen durch einen Gag aufgelöst.

Nach dem noch stimmigen Auftakt und sobald die Gruppe beschlossen hat, wie sie gegen ES vorgehen wollen, wird eine wahre Schießbude des Horrors eröffnet. Jeder der Charaktere erhält seinen eigenen Horrorbaukasten, bestehend aus Aufbau, Schock und Konsequenz. Das füllt dann bei der Laufzeit von 170 Minuten gut ein Drittel des Films, wenn nicht mehr. Und das nutzt sich ordentlich ab. Durch den immer gleichen Szenenaufbau kann man schon im Takt den nächsten Jump-Scare mitzählen und darf sich nur überraschen lassen, als welche Spukgestalt Pennywise als nächstes auftaucht. Die Oma, die Spinne, der Zombie. Das ist so spannend wie ein lauwarmes Fußbad und zudem verkommen die Szenen auch alle zum CGI-Overload. Tipp für ein Trinkspiel: Jedes mal einen heben, wenn Pennywise in irgendeiner Form unter dröhnendem Score auf die Kamera zu rennt. Die 170 Minuten werdet ihr nicht durchhalten. Auch das gesamte Finale kommt aufgeblasen und pompös daher. Eine riesige, actiongeladene CGI-Schlacht, die einfach nur chaotisch daher kommt.

Der Losers‘ Club muss sich erneut dem Bösen stellen. © Warner Bros.

IT: Chapter Two hat aber auch seine positiven Seiten. Es sind vor allem wieder die kleinen, ruhigen Momente. Das zwischenmenschliche. Die Erinnerungen. Die Freundschaft. Der Zusammenhalt. Und es ist auch nicht Pennywise, der für die größten Schocks und Schwere sorgt. Es ist wieder Derry selbst und seine Einwohner. Es ist das homosexuelle Paar, das von Derry-Rowdies brutal zusammengeschlagen wird. Es ist die häusliche Gewalt, die Beverly erfährt. Es ist der tragische Verlust von Freunden. Der Verlust von Hoffnung und das Wiederfinden selbiger. Diese Momente stärken IT: Chapter Two.

Fazit

Pennywise Rückkehr ist ein viel zu langer, sperriger und unstimmiger Film geworden. Die Geisterbahn-Passagen nutzen sich dank der immer gleichen Muster sehr schnell ab, der Humor vereinnahmt zu viele Ebenen und durch die verstreuten Charaktere wirkt der Film extrem chaotisch. Die Stärken sind ganz klar der Cast selbst und die ruhigen Töne der Freundschaft und der Bund des Losers-Clubs. IT: Chapter Two bringt die Geschichte damit zu einem sehr unrunden Abschluss.